Ein Landwirtschaftsbetrieb ist nicht selten ein Lebenswerk: Häufig von den eigenen Eltern übernommen, wird der eigene Hof ein Leben lang ausgebaut, optimiert und gepflegt. Eines Tages steht man als Landwirtin oder Landwirt vor der Aufgabe, sein Lebenswerk abzugeben. Ob der Betrieb an die nächste Generation übergeben, vererbt oder an Dritte verkauft wird – in jedem Fall stehen emotionale und organisatorische Herausforderungen bevor.
Die Landwirtschaft in der Schweiz hat eine jahrhundertelange Geschichte und ist von vielen Traditionen geprägt. Ebenso vielfältig sind die verschiedenen Betriebsformen: Vom Ein-Mann-Hof bis zum Grossbetrieb, von Viehhaltung und Milchproduktion bis zu Obst- und Ackerbau. Ein Landwirtschaftsbetrieb unterscheidet sich insofern von einem anderen KMU, dass er nicht nur Arbeitsplatz ist, sondern die Lebensweise und Geschichte einer ganzen Familie verkörpert. An den Betrieb sind neben der Arbeit die Freizeitgestaltung und das Familienleben gebunden – und ein Gefühl von Heimat. Gleichzeitig müssen sich Bäuerinnen und Bauern einem anspruchsvollen, sich stetig verändernden Umfeld stellen und Entscheidungen treffen, um den Betrieb zukunftsfähig aufzustellen. Eine wichtige, aber emotional wie auch organisatorisch anspruchsvolle Aufgabe ist dabei auch die Betriebsübergabe. So unterschiedlich die landwirtschaftlichen Betriebe sind, so individuell ist auch die Situation der Landwirtinnen und Landwirte.
Emotionen sind nicht zu unterschätzen
Naht die Pensionierung, haben Landwirtinnen und Landwirte zwei grosse Aufgaben zu meistern: Einerseits die Zukunft des Betriebes sicherstellen, indem sie weiterhin investieren und vorausschauend handeln, andererseits die Weitergabe des hart erarbeiteten Lebenswerks vorbereiten. Sie stehen dabei vor der Entscheidung, ob sie ihren Hof verkaufen, vererben oder verpachten wollen und letztlich auch, zu welchem Preis dies erfolgen soll. Geben sie den Hof innerhalb der Familie weiter, müssen neben den rechtlichen und finanziellen Abklärungen auch emotionale Herausforderungen bewältigt werden. Wird der Hof weiterhin Mittelpunkt des Familienlebens sein? Wird die übergebende Generation nach der Übergabe weiterhin auf dem Betrieb leben und mithelfen? Wird der neuen Generation in ihren Entscheidungen freie Hand gelassen? Bei einer Hofübergabe innerhalb der Familie ist es wichtig, diese und weitere Themen frühzeitig anzusprechen, um allfällige Konflikte rechtzeitig zu erkennen und ihnen aktiv zu begegnen. Letztlich hat eine Betriebsübergabe immer auch steuerliche und versicherungstechnische Konsequenzen. Eine frühzeitige Planung sorgt für finanzielle Sicherheit und rechtliche Klarheit.
Individuelle Lösungen gefragt
Ein Landwirtschaftsbetrieb durchläuft verschiedene Phasen: Von der Übernahme und dem Aufbau zur vollen Blüte bis hin zur Abgabe an die nächste Generation. Eine Hofübergabe ist mehr als nur ein Verkauf. Es fallen Entscheidungen an, welche die betriebliche Zukunft und oft auch das Familienleben stark beeinflussen.
Bei der anspruchsvollen Betriebsübergabe eines Landwirtschaftsbetriebs unterstützt die Raiffeisenbank Regio Frick-Mettauertal die Landwirtinnen und Landwirte und analysiert mit ihnen gemeinsam die individuelle Situation. Oberste Priorität ist, für alle beteiligten Personen die bestmögliche Lösung zu erarbeiten. Dafür können die lokalen Raiffeisenbanken auf die Expertise von Netzwerkpartnern und Fachspezialisten zurückgreifen. Dazu gehören insbesondere die Experten des Raiffeisen Unternehmerzentrums RUZ, die selbst erfahrene Unternehmerinnen und Unternehmer sind und die KMU im gesamten Nachfolgeprozess begleiten.